Seit knapp drei Wochen bin ich dabei, einen kleinen, nicht enden wollenden Lesemarathon zu absolvieren. Interessant nur, dass unter dem ganzen Kram eigentlich kein richtiges Buch dabei ist. Dafür aber eine Krawatte.
Ungefähr zwei Mal im Jahr wird es hektisch bei mir. Es beginnt die Zeit, in der ich ein Rezensionspaket bekomme, innerhalb weniger Tagen lesen und anschließend besprechen muss. Mein erstes Paket kam am Samstag (22.), mein zweites mit Nachzüglern heute (26.) und am Sonntag (30.) muss ich die Rezensionen abliefern, die dann anschließend wenige Wochen später in gedruckter Form als Bücher-Medien-Magazin mit einer Startauflage von 600.000 in Deutschland, Österreich und der Schweiz erscheint. Acht Tage, 1568 Seiten.
Warum habe ich am Anfang betont, dass ich mich auf diese zukünftige Bücher freue und auch verlassen kann? Weil ich bereits zwei Wochen vorher angefangen habe, mich durch einen Berg von Manuskripten zu lesen, die vielleicht (und in manchen Fällen hoffentlich nie) als Buch erscheinen werden. Der Krimi? Nein. Eine biografische Reportage? Nö. Ein Lyrikband? Hmm, nein. Eine Kurzgeschichten-Sammlung? Eher ungern. Es waren Seiten mit unlogischer Handlung, unsympathischen Hauptfiguren, die nicht nachvollziehbar reagierten, Perspektivfehler kamen auch nicht zu kurz, ebenso wie schlechter Stil, oberflächliche Charaktere ohne jegliche Entwicklung, unmögliche Dialoge, rassistische und frauenfeindliche Anspielungen. Daher bin ich gerade sehr froh, wie sich mein Lesemarathon entwickelt: Von unfertigen Un-Büchern bis hin zu Druckfahnen und Rezensionsexemplaren zukünftiger und echter Bücher. So, nun aber weiterlesen.
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