Dienstag, 2. Oktober 2012

Testbericht – Die App für den Deutschen Buchpreis


Für all diejenigen, die keine Buchhandlung mit den Leseproben vom Deutschen Buchpreis in der Nähe haben, dafür aber ein funktionsfähiges Smartphone, habe ich eine interessante Neuigkeit: Die App vom Deutschen Buchpreis ist mit jeder Menge Lese- und Hörproben gefüllt und wartet nur darauf, von Leseratten entdeckt zu werden. Was für Funktionen die kostenlose App hat, verrate ich Dir in diesem Posting.


Der Homescreen zeigt schon die wichtigsten Informationen auf einem Blick: Groß sind die Reiter mit den Themen »Preisträger«, »Shortlist« und »Longlist«  Diese Menüpunkte betreffen das laufende Buchpreisjahr und werden zeitversetzt aktualisiert. Die Shortlist wurde mit einigen Tagen Verspätung ergänzt, unter dem Punkt Preisträger versteckt sich die Ankündigung, dass der Sieger am 8. Oktober bekanntgegeben wird. Generell wäre hier in Zukunft eine Pushfunktion unglaublich praktisch – gerne dominant und laut wie bei der App von Spiegel Online bei Eilmeldungen oder Bundesligaspielen. Die Menüpunkte Short- und Longlist geben zunächst einen Überblick aller nominierten Titel. Nach dem Antippen gelangt man auf eine Übersichtsseite des Titels.


Zu sehen ist hier das Buchcover, der Titel, der Name des Schriftstellers, der Name des Verlags und die Verlinkung zu einer Hör- und Leseprobe. Etwas mysteriös ist die Angabe einer Uhrzeit darunter – sie steht allerdings für die Länge der eingebetteten Hörprobe. Die Daten werden nach dem Antippen runtergeladen. Einmal runtergeladene Daten bleiben gespeichert und müssen nicht jedes Mal neu gezogen werden. Schade ist, dass die Metadaten fehlen, neben Erscheinungsdatum vor allem die ISBN-Nummer, die Seitenzahl und eine Preisangabe. Das habe ich schon im Leseproben-Buch vermisst.


Richtig toll dagegen ist die Lesefunktion, da man hier verschiedene Einstellungen vornehmen kann. Die Helligkeit wird in drei Stufen geregelt (weiss, sepia, schwarz), die Schriftgröße kann größer und kleiner eingestellt werden und man hat die Wahl zwischen einer Serifen- und einer Groteskschrift. Wie diese Einstellungen dann im extremsten Fall auf dem Bildschirm aussehen könnten, habe ich im nächsten Bild dargestellt.



Auf der Übersichtsseite zum Buch ist auch die Möglichkeit gegeben, sich näher mit den Autoren zu beschäftigen. Neben einem Bild ist eine Kurzbiografie eingebunden. Was bei Krechel noch gut klappt und schön aussieht, hat bei Herrendorf nicht ganz funktioniert: In seiner Biografie sind alle Umlaute fehlerhaft als □ dargestellt.


Der Rest der App bietet eine gute Übersicht über den Buchpreis im Allgemeinen. Unter dem Punkt »Autoren« sind alle Personen mit einer Biografie alphabetisch aufgelistet, die jemals nominiert waren. Das »Archiv« umfasst einen Jahresüberblick seit 2008. In einer Übersichtsseite sind dort der Preisträger, die Short- und die Longlist aufgelistet. Falls verfügbar, ist bei den einzelnen Titeln ebenfalls eine Kurzbiografie, eine Lese- und eine Hörprobe eingebettet. Unter dem Navigationspunkt »Buchläden« ist eine Google-Karte eingebunden mit einer Auflistung von Buchläden. Zoomt man in die Karte hinein und wählt eine Sprechblase aus, werden die wichtigsten Daten aufgelistet: Name der Buchhandlung, Kontaktdaten und eine Mailadresse. Die Telefonnummer kann nicht angewählt werden, mit einem Tipp auf die Buchhandlung landet man stattdessen auf der Homepage der Buchhandlung. Die Liste ist keineswegs vollständig, was schade ist. Beispielsweise fehlt der Hugendubel in Frankfurt ganz (wie konnte dieser gigantische Laden nur vergessen werden?).

Fazit
Die App bietet viele tolle Funktionen, ist einfach und übersichtlich. Besonders toll ist die Lesefunktion mit vielen Einstellungsmöglichkeiten. Die Einbettung der Google-Karte ist zwar praktisch, aber unvollständig und ich frage mich, was sie mit dem Buchpreis zu tun hat. Da wäre ein separater, vollständiger Einkaufsführer interessanter, verbunden mit dem GPS, um Buchläden in der Nähe vom Standort orten zu können. Dringend nachzuliefern wäre eine Pushfunktion (Bitte!) und ein etwas stabileres System: Die App stürzt mir bei jedem zweiten Aufruf ab und zwischendurch auch immer mal wieder. Auch könnte sie schneller laden (derzeit 19 Sekunden!).


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